Das haut rein – beim Geldfuxx fand sich heute eine Mail mit vermeintlich hochbrisantem Absender, persönlich gerichtet an ein Redaktionsmitglied. Kernaussage der vermeintlichen Behörde: Auf beschalgnahmten Festplatten in einem internationalen Betrugsfall wären dessen Daten gefunden worden. Zur Aufklärung der Tat und um die Täter einer Verurteilung zuführen zu können, bitten nun die Ermittler in Berlin den Geldfuxx-Redakteur als vermeintlich Geschädigten per Mail um Kontaktaufnahme. Selbst-redend mit einem extra dafür zur Verfügung gestellt Online-Formular. Damit das Ganze auch richtig schön offiziell aussieht, wird in der Betreff-zeile der Mail auch gleich ein Aktenzeichen genannt, welches dem vorgegebenen Anlaß entsprechend mit „Js” beginnt.
Hast Du heute oder dieser Tage auch Post vom „Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung” aus Berlin erhalten? Dann markier den Absender als Spamversender und lösch die Mail!
Es gibt zwar ein „Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung”, das OLAF, mit Sitz in Belgien. Dieses Amt hat jedoch eine spezielle Aufgabe, nämlich die Untersuchung von Fällen von Betrug, Korruption und finanziellen Unregelmäßigkeiten, die von Mitarbeitern EU-Organen und ‑Einrichtungen begangen werden. Dazu gehören die des Europäischen Parlaments, des Rats der Europäischen Union, des Europäischen Rates, des Ratsvorsitzes, der Europäischen Kommission, die Mitarbeiter des Gerichtshofs der Europäischen Union, des Europäischen Rechnungshofes, der Europäischen Zentralbank, sowie solche von EU-Agenturen, Vertretungen der EU und De-legationen der EU. Private Investoren, die von wem auch immer, um Geldbeträge betrogen wurden, gehören da jedenfalls nicht mit dazu. Die echten europäischen Betrugsbekämpfer haben also nichts mit zivilen Fällen zu tun, auch sitzen sie nicht, wie in der Mail vorgegeben in Berlin, sondern in Brüssel.
Wenn Du auch eine solche oder eine ähnliche Mail erhalten hast, dann wirf zur ersten Kontrolle doch einen Blick auf die Domain der Absendermail. Findest Du dort etwas anderes wie „europa.eu”, weißt Du, dass man versucht, Dich auf’s Kreuz zu legen! Übrigends: Die Betrüger haben schon einmal versucht, leichtgläubige Bürger mit bösen Absichten hinters Licht zu führen, damals noch mit der Domain „info”. Auf dieser Anwaltsseite wird ausführlich darüber berichtet.